Unsere Almen
im Klimawandel

Eine entsprechende Anpassung der traditionellen Almbewirtschaftung ist unbedingt notwendig, um die Almen auch in Zeiten des Klimawandels zu erhalten.

Die Almwirtschaft im Bezirk Landeck ist in vielen Bereichen einzigartig. Der Großteil der Almen befindet sich oberhalb der Waldgrenze, wird also in der Regel als Hochalm bezeichnet. Die meisten Almen im Bezirk sind Gemeinschaftsalmen, die von Almagrargemeinschaften bewirtschaftet werden. Rund 60 Prozent des Kuhbestandes und fast der gesamte Bestand an Jungvieh, Schafen und Pferden werden im Bezirk Landeck gealpt. Insgesamt werden 108 Almen und Gemeinschaftsweiden bestoßen.

Auf 28 Almen wird die Milch zu Käse und Butter verarbeitet, in der Regel wird dabei ein halbfetter Schnittkäse (Oberinntaler Almkäse) produziert. Die vielen multifunktionalen Leistungen der Almwirtschaft sind für die Bevölkerung von großem Wert: der Schutz vor Naturgefahren, der Erhalt der Kulturlandschaft und der Biodiversität, der Beitrag zum Klimaschutz durch nachhaltige und regionale Kreisläufe bis hin zu den dort erzeugten Qualitätsprodukten. Und nicht zuletzt sind die Almen natürlich auch als einzigartiger Erholungsraum von großer Bedeutung!

herausforderungen durch den klimawandel

+ früherer Vegetationsbeginn
+ längere Vegetationszeit
+ schwankendes Wasserangebot
+ stärkerer Verbuschungs- und Verwaldungsdruck
+ höhere Futtererträge

Das Dreieck der Almbewirtschaftung

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Es ist besser, das Maul wartet auf das Gras als das Gras aufs Maul!

Der Temperaturanstieg der letzten Jahre lässt im Berggebiet deutlich mehr Biomasse wachsen. So finden die Tiere auf gleicher Fläche mehr Futter vor als früher. Von einer Weide kann aber nur so viel Fläche offengehalten werden, wie das Vieh auch frisst. Werden die Tiere zu spät aufgetrieben, weiden sie zu Beginn der Weidezeit die schmack-haftesten Plätze ab. Sie suchen diese Flächen immer wieder auf, solange ein ausreichender Aufwuchs – meist bis Anfang August – erfolgt. 

Die Tiere schaffen sich so „Fressinseln“, welche stets abgeweidet werden. Die zunächst nicht beweideten Weidebereiche werden überständig und im Verlauf der Weideperiode nicht mehr abgefressen. Ziel einer modernen Almweide muss es sein, durch eine Anpassung der Weideintensität und des Weidemanagements die zunehmende Verbrachung der Weideflächen zu stoppen und die Qualität des Aufwuchses deutlich zu verbessern.

Notwendige Maßnahmen  für  eine klimafitte almwirtschaft

+ Vorverlegung des Almauftriebes (vegetation)

+ Jedes zusätzliche Tier auf der Alm ist sehr wertvoll

+ Einsatz unterschiedlicher Tiergattungen

+ Lenkung der Tiere mittels Elektrozaun

+ EINSCHRÄNKUNG DER ERGÄNZUNGSFÜTTERUNG AUF ALMEN

+ Viehtriebwege, um weiter entfernte Standorte zu erreichen

+ Angepasste Positionierung der Wasserstellen

+ Weidepflege als Ergänzung

+ Milchkuh auf die Alm! Geht die Kuh, kommt der Wald!